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Ukraine – Denkmalschutz im Krieg und Herausforderungen der Zukunft
Zum Kalender hinzufügenZeit:
17:00
Datum:
Ort:
Universität Innsbruck
Partner:
Ukraine Office Austria, Universität für Weiterbildung Krems
Organisator:
Universität Innsbruck
Ukraine – Denkmalschutz im Krieg und Herausforderungen der Zukunft
Vortrag von Prof. Svitlana Bilenkova
Die ukrainische Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin Frau Univ.-Prof. Dr. Svitlana Bilenkova spricht über den Kulturgütererhalt im Krieg.
Vor über 15 Jahren unterstützte sie als Leiterin der staatlichen Denkmalschutzabteilung in Czernowitz österreichische Restaurierungsprojekte und hat seit dem Sommer 2022 auch eine Lehrverpflichtung an der Universität für Weiterbildung Krems inne.
Foto:
Katya Moskalyuk
Diego-Maradona-Fotoschule, Lemberg
In der Ukraine sind hunderttausende von Kulturerbestätten verschiedenster Art im nationalen Register vermerkt. Die berühmtesten unter ihnen sind die sieben UNESCO-Welterbestätten, dazu gehört beispielsweise die Sophienkathedrale (XI. Jh.) in Kyjiw.
Schon die Besetzung der Halbinsel Krim im Jahr 2014 führte zu einer massiven Zerstörung von Denkmälern des kulturellen Erbes der Ukraine.
Seit den ersten Kriegstagen im Februar 2022 wurden Zehntausende von wichtigen Artefakten des Staates absichtlich zerstört und geplündert.
Die Verluste aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine wurden vom UNESCO-Zentralausschuss bestätigt. Mit 11. Jänner 2023 zählte die UNESCO seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 insgesamt 235 zerstörte Kulturdenkmäler in der Ukraine, davon 104 religiöse Einrichtungen, 18 Museen, 83 historische Gebäude / Gebäude kultureller Einrichtungen, 19 Denkmäler und 11 Bibliotheken.
Gleichzeitig wurden mit aktiver Unterstützung internationaler Organisationen und unter Mitwirkung von Fachleuten Maßnahmen zur Rettung des historischen Erbes und der Museumssammlungen ergriffen. Frankreich, die Niederlande und Italien schickten tonnenweise dringend benötigtes Material für die Rettung von Denkmälern. Das Komitee zur Unterstützung der ukrainischen Museen wurde in Polen gegründet, um ukrainische Sammlungen zu erhalten. Das Nordische Museum in Stockholm richtete einen Fonds zur Finanzierung des Nationalmuseums für Geschichte der Ukraine in Kiew ein. Das Projekt „Save Ukrainian Cultural Heritage Online“ (SUCHO) vereinte mehr als tausend Bibliothekare, Archivare, Forscher und Programmierer.
Die Ukraine kämpft nun weiter darum, ihr einzigartiges kulturelles Erbe zu schützen und zu retten und hofft auf ein baldiges Ende des Krieges.